Der Neuhausener Orts-Adelige Werner III. stiftete 1330 die Frühmess-Kaplanei. Die Pfründe bestanden aus dem Zinsertrag eines ansehnlichen Geldgrundstocks und aus den anteiligen Zinserträgen zweier Gutshöfe. Von einem Wohnhaus ist in der Stiftungsurkunde nichts vermerkt. Jedoch schenkte der Leutepriester noch einen Garten an der Südseite des Kirchplatzes gelegen, dazu. Hierauf werden später ein Wohnhaus mit Stallungen erstellt, so dass für den Lebensunterhalt des Kaplans sehr gut gesorgt war. Jeweils der Älteste der ortsadeligen Familie hatte das Patronats-recht, d.h. er durfte den Kaplan aussuchen und einstellen. Die Aufgabe des Kaplans war, jeden Morgen für die Bauern eine Frühmesse zu lesen und für das Seelenheil der Stifter-Familie zu beten.

1757 wird der marode Zustand des Kaplaneihauses vermerkt und 1768 ein einfacher Neubau mit Wohnung und Wirtschaftsräume unter einem Dach erstellt. Allerdings ist das Gebäude von schlechter Qualität, so dass 1847 das jetzige Kaplanei-Wohngebäude errichtet wird. 

Prägende Stilelemente sind die Rundbogenfenster im Erdgeschoß und das umlaufende Zahnfries unterhalb des Dachtraufes. Das Patronatsrecht der Kaplanei erlosch 1918. Die Nebengebäude dienten dann seit den dreißiger Jahren als Jugendheim und Turnsaal, in den sechziger Jahren wurden sie für den Bau der Mozartschule abgerissen.

1990-1991 wurde das Kaplaneihaus grundlegend renoviert und dient heute der Katholischen Kirchengemeinde als Jugendhaus und Büroraum.