Als die Gemeinde 1905 die Riedbrunnenquelle zur Wasserversorgung fassen ließ fand man eine Messerklinge aus Hornstein. Die Klinge wurde auf ein Alter von ca. 10.000 Jahre geschätzt. Sie stammt wohl von durchziehenden Jägerhorden die durch die Fildern streiften und an der Riedbrunnenquelle im Sommer lagerten und sich im Herbst in die Albhöhlen zurückzogen.
Zur Riedbrunnenquelle gibt es auch eine Sage die im Kern durch Dokumente belegt ist:
Riedbrunnensage
Die Mulde der Riedbrunnenquelle war einst ein See, der ob seiner Tiefe und seines geheimnisvollen Rauschens von vielen gemieden wurde. Rings um den See war dichter
Wald. An diesen See ritt an heißen Sommertagen ein RITTER VON NEUHAUSEN, um sich durch ein frisches Bad zu stärken. Der Junker, der sich im Kampf gegen die damaligen Raubritter besonders hervor tat
und große Verdienste erwarb, zog sich gar manchen Feind aus den Reihen der Raubritter zu, die auf der Alb oder am Rand des Neckartals ihre Burgen hatten. Diese schworen ihm deshalb Rache und
trachteten nach seinem Leben, fürchteten aber dessen Stärke und Mannesmut. Durch einen Kundschafter, der sich in Neuhausen längere Zeit aufhielt, erfuhren sie nun von dem abseits gelegenen Badeplatz
des Ritters; wohin sie sich zu gegebener Zeit begaben. Als der Junker von Neuhausen sich entkleidet hatte und sich gerade im Wasser erfrischen wollte, stießen die Rachelustigen aus ihrem Versteck
hervor, ermordeten ihn, warfen den Leichnam in den tiefen See und ritten davon.
Das Ross, das im nahegelegenen Talgrund geweidet hatte, wartete vergebens auf seinen Herrn. Als es nun Abend wurde, machte es sich allein auf den Heimweg und kam in den Schlosshof. Auf der Burg war
der Schrecken groß, als man das Pferd ohne seinen Herrn erblickte. Man ritt sofort an den See und fand nur noch die Kleidungsstücke am Strand. Es wurde vermutet, dass der Ritter beim Baden ertrunken
wäre. Die unternommenen Suchaktionen nach dem Toten blieben ergebnislos. Im ganzen Ort herrschte große Trauer über den Verlust des beliebten Ritters. Im Verlaufe der Jahre wurden nun wunderliche
Geschichten um den Tod des jungen Ritters erzählt. Die junge Edelfrau soll tagelang am Strande gekniet, bitterlich gejammert und sich ins Wasser gestürzt haben. Aus den Tiefen des Sees will man
weinende Stimmen gehört haben und niemand wagte sich mehr allein ins Neuhäuser Tal. Die Ortsherrschaft beschloss, den Waldsee mit Boden auffüllen zu lassen, was auch in langer Fronarbeit durch die
Bauern ausgeführt wurde. Viele Jahre blieb die ruchlose Tat an dem Herrn von Neuhausen unaufgeklärt, bis die Täter unter sich zum Verräter und der Mörder am Tatort erhängt wurde. Der historische Kern
der Sage geht aus einer Urkunde aus dem Stuttgarter Staatsarchiv hervor, in der kurz und knapp berichtet Wird: GRAF EBERHARD VON WÜRTTEMBERG, der spätere Bartmann, stellte im Jahre 1484 den Mörder
vor das Stuttgarter Stadtgericht, weil HANS von NEUBURG den edlen JUNKER WOLF VON NEUHAUSEN angefallen, zu Tode gebracht und ins Wasser geworfen.
Textausschnitte: Willi Fay „ Neuhausen auf den Fildern“