Wie die Herren von Neuhausen mit den seit dem ausgehenden 13. Jahrhundert bezeugten Herren von Wernitzhausen zusammenhängen, lässt sich nicht mehr
rekonstruieren. Wernitzhausen, das nordnord-östlich von Neuhausen an der Markungsgrenze zu Nellingen lag, ist vermutlich nach den Pestzügen Mitte des 14. Jahrhunderts abgegangen.
Von Ort und Burg sind keine Spuren mehr vorhanden. Nur die 1281 erstmals belegte Wernitzhäuser Mühle bei Nellingen legte noch lange Zeugnis für den verschwundenen Ort ab. Dass beide
Geschlechter eng verwandt waren, legt ihr ähnliches oder gar identisches Wappen nahe. Beide Familien hatten gemeinsamen Güterbesitz in Neuhausen und Wernitzhausen. Denn als Graf Eberhard
von Württemberg 1290 seinem Dienstmann, dem Ritter Berthold von Wernitzhausen genannt Spicichirn, den Verkauf mehrerer Güter bei Neuhausen und Wernitzhausen an Kloster
Salem gestattete, musste erst das Einverständnis der Gebrüder Gelfrat und Werner von Neuhausen eingeholt werden. Die neuhausensche Urkundenüberlieferung im beginnenden 14. Jahrhundert gibt aber
keinen Hinweis auf die Beziehungen zwischen den beiden Familien.
Anfang des 15.Jahrhunderts verschwanden die Herren von Wernitzhausen aus dem Filderraum, ließen sich in Göppingen nieder und nahmen dort unter dem Namen Wermshäuser Bürgerrecht an. Ihre
Abwanderung ist vermutlich eine Spätfolge der Pestkatastrophe von 1348 bis 1350, die zur Verelendung und Entvölkerung des Dorfes Wernitzhausen geführt hat. Die Gemarkung Wernitzhausens ging dann
unter nicht bekannten Umständen an Neuhausen über (auch ein Hinweis auf Verwandtschaft zwischen beiden Familien?).