Neuordnung des Landes durch Napoleon
Am 22. September 1802 nahm Kurbaden das Dorf Neuhausen in Besitz, am andern Tag auch Pfauhausen.
Dies geschah durch Geheimrat Reinhard und Hofrat Maler. „Dem erhaltenen Befehl zufolge, schrieb Reinhard an seine Regierung, reiste ich den 22. September morgens früh in Karlsruhe ab, dass ich den
nämlichen Abend in Neuhausen ankam und mich mit dem Hochfürstlichen Speyerischen Beamten Endres wegen der Besitznahme besprechen konnte.“
Weil der Fürstbischof den Vogt angewiesen hatte, „der Besitzergreifung keine Schwierigkeiten zu bereiten,“ fand der Geheimrat nirgends Widerstand. In der Frühe des andern Tages eröffnete er dem
Schultheiß Bayer, dass er bereits „Besitz ergriffen habe“ und ließ um die Mittagsstunde eine Bekanntmachung am Rathaus und der Klosterpforte anschlagen, wodurch die Leute nun erfuhren, dass sie nun
badische Untertanen seien.
Nachdem Reinhard den Vogt und Schultheiß, die Diener und Richter in ihren Ämtern bestätigt hatte, schrieb er einen schmeichelhaften Bericht nach ,Karlsruhe und schloss mit den Worten: „All
dieses erfolgte ohne allen Anstand nach der getroffenen Abrede, in dem nicht nur der Beamte, sondern auch die Geistlichkeit, die Ortsvorgesetzten und alle Einwohner deutlich zu erkennen gaben, mit
wie viel Zutrauen sie sich der Regierung Euer, Hochfürstlichen Durchlaucht zu überlassen gesonnen seien.“ Dann ließ er drei „Förster als Besatzung“ in Neuhausen zurück und reiste nach
Pfauhausen.
Am 1. November teilte die badische Regierung dem Fürstbischof von Wilderich mit, dass sie die beiden Orte „vorerst in Besitz genommen habe und die endgültige Besitzergreifung am 23. November stattfinden werde.“ Der Fürstbischof entband seine Untertanen des Treueides. Er bezog eine lebenslängliche Rente und erhielt ein Schloss zu seinem Aufenthalt.