Die ältesten Vertreter des hiesigen Stuck-
ateurgewerbes entstammen dem Geschlecht
der Schaller. Der im Jahre 1782 geborene
Schuhmacher Josef Schaller hatte drei
Söhne, die sich dem Stuckateur Gewerbe
mit Erfolg widmeten und es auf ihre
Nachkommen vererbten. Franz Josef
Schaller begann um1840, Stuck- und
Kunstmarmorarbeiten auszuführen. Seine
beiden Söhne Johann Baptist und Josef
Anton entfalteten im In- und Ausland
eine ausgedehnte Tätigkeit. Es gibt kaum
ein Land in Europa, in dem beiden Brüder
nicht gearbeitet haben. Der bedeutendere
von ihnen, Johann Baptist Schaller, wurde
durch seine kunstgerechten Arbeiten im
Neuen Schloß in Stuttgart der Titel eines
Königlichen Hofstuckateurs verliehen.
In vielen Kirchen, Kapellen, Schlösser und Villen, Bankhäuser und Museen ist seine
Kunstfertigkeit und Kunstsinn noch zu spüren.
Sein Sohn, Hirschwirt Anton Schaller, führte die Kunstwerkstätte seines Vaters mit
großem Erfolg weiter. Er verbesserte die Technik und schuf in ungezählten Städten
Europas vollendete Meisterwerke. Seine Sohn Anton Schaller führte das Geschäft
mit weiter. Durch die Kriegseinwirkungen waren viele historische Gebäude teilweise
stark beschädigt, sodass die Stuckateure sehr viel Arbeit hatten.
Der letzte Stuckateur der Familie Schaller ist Alfons Schaller. Ein anderer Stuckateur-
meister der zu erwähnen ist, war Karl Richard Mayer-Rosa. Mit 24 Jahren zog er nach
München, wo er in einem italienischen Stuckgeschäft Arbeit fand und dort das Stuck-
handwerk erlernte. Sein Weg führte ihn nach Innsbruck, Augsburg, Nürnberg, Mannheim,
Heidelberg und Colmar. Überall sammelte er reiche Erfahrungen und gründete nach
seiner Rückkehr nach Neuhausen eine eigene Kunstwerkstätte. Mit Vorliebe arbeitete er
mit Stuckmarmor und erfand einen abwaschbaren Portlandzementverputz. Er gehörte
35 Jahre der Innung des Bezirks Esslingen an und gab mehrere Marmorierkurse für
den beruflichen Nachwuchs.